Donnerstag, 10. Dezember 2009

Vom Hunger und vom Klima

Die Proteststürme der afrikanischen Delegationen gestern in Kopenhagen waren mit Sicherheit auch in den Hauptstädten südlich der Sahara zu hören. Der Protest richtete sich gegen ein internes Papier, in dem nach Meinung der Delegierten aus afrikanischen Ländern – sie sind in der Gruppe der G77 zusammengefasst - zu wenig Ausgleichszahlungen für Klimaschäden und die CO2-Kompensation vorgesehen waren. Es habe sich nur um eines der vielen «informellen Papiere» gehandelt, liess die dänische Konferenzleiterin Connie Hedegaard mitteilen, doch die Afrikaner liessen sich nicht beschwichtigen; es kam im Kongresszentrum sogar zu Tumulten.
Die Vorkommnisse zeigen, dass die Afrikanerinnen und Afrikaner den Zusammenhang zwischen Reichtum, Schädigung der Umwelt und ihrer eigenen Armut zu einem Politikum machen wollen - oder anders gesagt: Sie haben klargemacht, dass es in Kopenhagen nicht nur ums Klima geht, sondern auch um den Gegensatz zwischen den Satten und den Hungrigen; und dass dieser Gegensatz sehr wohl auch klimarelevant ist.

1 Kommentar:

  1. Die Tumulte in Konferenzsälen sind erst der Anfang. Wenn die Existenz durch Verhungern und
    Verdursten bedroht ist, verliert sich die
    Friedfertigkeit.
    Waren wir nicht in grauer Vorzeit einmal in der
    Lage, uns unabhängig und selbständig unseren
    Überlebensbedarf zu sichern ? Gerade soviel,
    wie wir zum täglichen Sein benötigten ? Sicher
    war das harte Arbeit und das Leben war kürzer.
    Aber wir konnten uns auf gleicher Augenhöhe be-
    gegnen. Keiner wurde ausgenutzt, unterdrückt oder
    benachteiligt. Das war bis vor ca. 6000 Jahren.
    Dann kam ein Klimawandel und mit ihm der Überlebenskampf. Machtgebarden und kriegerische
    Handlungen nahmen ihren Anfang und, wir wissen
    es alle, steigerten sich bis in die Gegenwart.
    Heute fühlen wir uns äußerlich dem Machtstreben
    einzelner ausgeliefert, blockiert durch anerzogene Verlustängste, gefangen in Schuldgefühlen durch Kriegslasten.
    Vertrauenswürdig legen wir die Entscheidung über
    unser aller Klima in die Hände einiger weniger.
    Eine kollektive Psychose.
    Wir haben alle die Handlungsfähigkeit in uns.
    Und wir alle tragen die Verantwortung für das,
    was geschieht.
    Fangen wir an, die Wertschätzung und die Achtsam-
    keit für uns selbst wieder zu entwickeln.
    Unsere Bedürfnisse nach Frieden, Angenommensein
    und Liebe wieder mutig auszudrücken. Die
    innere Zufriedenheit, die daraus resultieren
    kann, ist die stärkste Kraft gegen die Machtlähme, die Ängste vor Verlust und Veränderung. Die größte Investition sollte
    der Bewusstseinsentwicklung gelten.
    Der Wandel von der kollektiven Psychose zur
    kollektiven Zufriedenheit auf der Basis eines
    globalen Miteinanders.

    (Andrea Hack, Yogalehrerin)

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