Mittwoch, 9. Dezember 2009

Was die Wirtschaft am Klimagipfel so tut

Natürlich sind sie auch in Kopenhagen, die grossen Konzerne. Sie sind es, die seit Jahren in der Pflicht stehen, einen Beitrag zu leisten zur Reduktion des CO2-Ausstosses, denn immerhin stösst die Industrie 19 Prozent des weltweiten CO2 aus, und nimmt man Elektrizität und Wärme hinzu, sind es 43,9 Prozent.

Darüber, welche Fortschritte die Industrie in Sachen CO2-Reduktion macht, gibt seit einigen Jahren das "Carbon Disclosure Project" Auskunft - ein Rating, das zeigt, ob bestimmte Firmen zukunftsorientiert denken und ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren.

In Kopenhagen möchten sich die Wirtschaftsvertreter primär als Partner für eine nachhaltige Zukunft präsentieren. Renault, beispielsweise, ist mit einer Flotte neuester Vorserien-Elektroautos in Kopenhagen, stark präsent ist auch die Elektroindustrie, die Windindustrie, die Solarindustrie; die dänische Industrie präsentiert sich in Kopenhagen gleich in einer eigenen Ausstellung, der "Global Platform, Multiple Solutions".

Was die Lobbyisten der Öl- und der Kohleindustrie in Kopenhagen so treiben, ist naturgemäss unbekannt. Hingegen wurde gestern bekannt, dass die schwarz-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen den Bau des einst gestoppten Kohlekraftwerks von E.On nun doch wieder erlauben will - E.On, der Stromkonzern, der sich stets klimafreundlich gibt. "E.ON setzt sich mit Nachdruck für die Verabschiedung ambitionierter und verbindlicher politischer Rahmenbedingungen zur wirkungsvollen Bekämpfung des Klimawandels ein und hat bereits im Mai 2009 ein Positionspapier zu Kopenhagen veröffentlicht", heisst es auf der Homepage von E.On.

Die Zivilgesellschaft in Kopenhagen, die am Klimaforum tagt, hörte sich gestern einen Vortrag der Autorin und Journalistin Naomi Klein an, die betonte, es liege an den Industrienationen, "ihren eigenen Dreck aufzuräumen".

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